Springe zum Inhalt

In der Mündung des Acheloos

Wir haben die liebliche Landschaft Epirus verlassen und sind nach Süden gefahren – jetzt sind wir in Aitolo-Arkanien, einer Landschaft mit ganz eigenem herbem Charme.

 Unsere Vliho-Bay haben wir hinter uns gelassen und mit ihr Rabitt, unseren Allround-Mechaniker und Techniker, und unsere britische Stammkneipe Vliho Yacht Club und sind nach Süden gefahren, vorbei an den Inseln Lefkas, Meganisi, Kalamos, Kastos und vielen kleinen. Jetzt liegen wir in der Mündung des Flusses Acheloos an einer Ankerboje. Mit fantastischem Rundumblick auf diese eigenartige Landschaft: Gegenüber der 460 m hoch aufragende schroffe Berg der Insel Oxia, auf der anderen Seite die weite halbkreisförmige Flussmündung, ein Delta, das sich weit ins Meer erstreckt, sehr flach, sehr viele Untiefen, Sandbänke, die der Fluss immer wieder verschiebt. Alles grün, Bäume und Büsche, hellgrün bis türkis das flache Wasser, wir liegen auf 3 m Wassertiefe. Und am Horizont Ithaka, Atokos, Kefallonia und Zakynthos, ein tolles Panorama.

 Der Acheloos und der Evinos, weiter östlich gelegen, sind die Flüsse, die die sehr fruchtbare Ebene bewässern: das größte Olivenanbaugebiet Griechenlands, Orangen, Zitronen, Wein, Gemüse – alles wird hier angebaut.  Es ist eine flache Landschaft mit weiten Lagunen, in denen Pelikane und Flamingos leben, es werden Aale gefangen und es wird Boutarga gemacht, eine Paste aus Fischrogen, sehr salzig. Und es wird natürlich in riesigen Verdunstungs-Becken Salz abgebaut, das Messolonghi-Salz ist über die Grenzen hinaus für seine Qualität berühmt. 

 Äußerst bescheidene Hütten, meist aus Wellblech und Holz, stehen direkt am Wasser, die Fischer und wenige Schaf- und Ziegenhirten sind sehr arm. Früher wurde auch Baumwolle angebaut, der Weltmarkt ist darüber hinweggegangen. 

 Die Lagunen-Ebene wird von steil aufragenden Felsen begrenzt, durch die Flüsse Schluchten mit teils senkrechten Wänden gegraben haben, eindrucksvoll. 

 Ein paar Tage bleiben wir hier an diesem schönen Platz - auch deswegen, weil ein starker Ostwind bläst. Da wollen wir nicht nach Osten gegenan, obwohl unser nächstes Ziel sozusagen um die Ecke liegt: Messolonghi, wo unser Leben mit Aglaya begann und wir Freunde treffen werden. Da sind wir dann schon im Golf von Patras.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert