
Nachdem uns die Insel zuerst mit Starkwind und Brechern, die sich mit Sand und Posidonia über unser Boot ergossen, empfangen hat, konnten wir an den folgenden Tagen viel Interessantes und Beeindruckendes auf der Insel entdecken. So haben wir zum Beispiel das vorsichtige Manövrieren der großen Fähre, die jeden Tag von Alexandroupoli kommt, beobachtet. Kaum Schwell für unser Boot. Und der „Ankermanager“ vorne am Bug hat uns, wenn der Bug fast über unser Boot reichte, jedes Mal zugewinkt. Einmal allerdings haben sich die beiden Buganker der Fähre miteinander verheddert. Erst mit Hilfe eines großen Fischerbootes konnte das Problem nach einer Stunde behoben werden.
Samothraki, ganz im Nordosten der Ägäis gelegen, ist anders als die südlicheren Ägäisinseln. Hohe Berge mit schroffen Felswänden, die direkt ins Meer gehen, bizarre Felsformationen. Der Fengari ist mit 1600m der höchste Berg. Auf der Nordseite der Insel ist es grün. Hier kann man durch Platanen- und Eichenwälder zu verschiedenen Wasserfällen wandern.
Im Hauptort Kamariotissa ist immer etwas los, wenn die Fähre kommt.
Mit Bus und zu Fuß waren wir unterwegs. Wir besuchten den Ort Therma mit seinen Schwefelquellen, schauten uns den kleinen Hafen an und beschlossen, mit unserem Boot nicht dorthin zu gehen. Die Hafeneinfahrt ist extrem schmal und der Hafen recht flach.
Bilder von Therma
Besonders beeindruckt hat uns das Heiligtum der Großen Götter. Im dritten Jahrhundert trafen sich hier die großen Götter und vollzogen mystische Riten, um zu bewirken, dass die Welt besser wird und es göttlichen Schutz auf See gibt. Es braucht Zeit, um die große Anlage zu erwandern und um zu der Stelle zu kommen, wo die Nike von Samothraki gefunden wurde. In dem sehr schön gestalteten Museum konnten wir viele gut erhaltene Fundstücke bestaunen.
Bilder vom Heiligtum der großen Götter
Der alte Hauptort, die Chora von Samothraki liegt in den Bergen. Hier ist fast alles geschlossen: Saisonende.
Bilder von der Chora
Der Südwesten der Insel ist ländlich. Mit Blick auf die hohen Berge sind wir hier durch abgemähte Felder gelaufen, vorbei an an kleinen Bauernhöfen mit Ziegen, Schafen und Gänsen und manchmal auch militärischen Einrichtungen. Die Türkei ist nicht weit.
Bilder vom Südwesten
Zum Abschied machte Gisela noch eine schöne Wanderung zu den Fonias-Wasserfällen, immer am Bachbett entlang und zum Schluss mit etwas Kletterei am fixen Seil.
Bilder von Fonias
Ja, Samothraki hat kaum touristische Infrastruktur und alles ist sehr familär. Jeder grüßt jeden. So haben wir das dann auch gemacht. Der Busfahrer winkte uns sogar, wenn er mit seinem Bus vorbei fuhr.
Inzwischen sind wir auf Thassos, haben einen langen Schlag von 44 Seemeilen nach Westen gemacht und liegen jetzt im Hafen von Limenária.
