
Es gibt nichts, was es nicht gibt, wenn wir mit unserer Aglaya unterwegs sind. Als wir in Agia Marina auf der Insel Ägina mit dem Heck zur Pier anlegen wollen und dazu die Ankerkette rauslaufen ließen, kam plötzlich keine Kette mehr. So sind wir kurz vor der Pier „verhungert“ und konnten nicht an Land. Was war da los? Wir haben doch 100 Meter Ankerkette und die war noch längst nicht draußen. Erst einmal gecheckt, ob die Sicherung der Ankerwinsch rausgesprungen war. War nicht. Dann am Ankerblock geschaut, ob was dort nicht stimmt. Alles OK. Da blieb nur noch eins: die Ankerkette muss sich im Ankerkasten verkneult und blockiert haben. Da der Ankerkasten auf unserem Boot nicht von Deck aus geöffnet werden kann, sondern unten im Vorschiff, mussten wir dort nachschauen. Wir kennen den Ankerkasten gut, da wir ihn nach jeder Saison sauber machen. Erst einmal alles aus dem Vorschiff heraus räumen, was dort verstaut ist, dann über unsere Klappfahrräder nach vorne kriechen, Türe öffnen. Das Licht im Ankerkasten geht an. Sehr komfortabel. Und siehe da: Mittendrin hing ein dicker Knoten, eine große Wuling, wie man auch sagen kann. Leider haben wir kein Foto davon gemacht, denn: Problem erkannt, aber noch nicht behoben. Wie bekommen wir das Knäuel entwirrt? Wir haben es geschafft, aber es war ein Kraftakt und was fürs Köpfchen. Interdisziplinäre Kompetenz war gefragt. Giselas Erfahrung beim Entwirren von Wollknäueln beim Stricken war da sehr hilfreich. Und was sagt unsere Ankerkette dazu? Sie spannt sich schön im Wasser und hält unseren Anker. Der Rest liegt wieder ordentlich im Kasten. Es gibt hoffentlich keinen Klabautermann da vorne, der Spaß daran hat, unsere Kette wieder zu verknoten.