
Das sagen wir uns ab und zu, wenn Starkwind mit einer unruhigen Nacht ansteht, wenn wir hoffen, dass unser Anker hält. Hier auf Samothraki im Hafen von Kamariotissa ist das auch die Devise. Boot gut sichern, aufmerksam sein, durchhalten. Wir liegen längsseits an der Außenpier zusammen mit einigen anderen Segelbooten, die sich auch vor dem angekündigten starken Wind aus Nord hierher geflüchtet haben. Es ist der einzige sichere Hafen auf der Insel, die nächsten Häfen auf anderen Inseln sind mindestens 40 Seemeilen entfernt. Und hier geht es nur längsseits, da jeden Tag eine große Fähre im Hafen anlegt.
Dass es dann so heftig kommt und so lange dauert, hätten wir aber nicht gedacht. 24 Stunden starker Wind bis zu 40 Knoten, Gischt und Brecher, die über die Kaimauer kommen und sich über unser Boot ergießen, haben uns eine durchwachte Nacht und einen Tag Wache an Bord beschert. Unsere Leinen haben bisher gehalten. Aber die Brecher bringen jede Menge Posidonia auf unser Boot. Die Abflüsse an Deck sind immer wieder damit verstopft, sodass das überkommende Wasser nicht abfließen kann. Wir warten darauf, dass es ruhiger wird, wir an Land gehen können, um mal einen Kaffee zu trinken und fürs Abendessen einzukaufen. An die Säuberungsaktion an Deck möchten wir noch gar nicht denken.
Brecher kommen über die Kaimauer: Video