Hoch über Patras liegt eins der berühmtesten Weingüter der Welt - Achaia Clauss. Benannt nach der Landschaft Achaia des nördlichen Peloponnes, und seinem Gründer, dem Bayern Gustav Clauss, der hier ursprünglich eine Obstexportfirma gründen wollte. Aber Wein ging besser, und so gründete er 1861 das Weingut. Es ist seit März wegen Corona geschlossen, sagte man uns. Als aber an dem hochherrschaftlichen Park ein Schiebetor aufging und ein Wagen herauskam, fuhren wir hinein, bevor das Tor schloss.
Vom Wohngebäude aus hat man einen gigantische Blick auf Patras, die fruchtbare Ebene, den Golf und dahinter das wilde Festlandsgebirge. Die Villa ist einer byzantinischen Festung nachempfunden, sehr gediegen und luxuriös. Wir haben noch nie ein größeres Weingut gesehen - und das, obwohl wir viele in der Pfalz kennen…….
Wir fuhren also hoch und trafen einen Weinmacher, der uns erklärte, dass geschlossen sei, der uns aber trotzdem - exklusiv! überall herumführte und alles erklärte.
Die schwarze Daphne (19) soll in der Flaschenfüllanlage gearbeitet haben, Clauss verliebte sich unsterblich in sie und nannte seinen ersten Wein nach ihr - Mavrodaphne. Den gibt es übrigens nicht nur als süßen dunkelroten schweren Dessertwein, sondern auch trocken und auch weiß. Es werden auch andere klassische Trauben angebaut, neben Chardonnay, Merlot, Syrah, Cabernet, Cinsault auch die autochthonen griechischen wie Moschofilero, Roditis, Athiri und eben Mavro.
Viele Berühmtheiten waren hier oder haben sich von hier Wein schicken lassen: Franz Liszt, die österreichische Kaiserin Sissi, Bismarck, Josefine Baker, Gary Cooper - auch Wladimir Putin.
Wegen Corona sind Weinproben verboten - so mussten wir einige Flaschen sozusagen blind mitnehmen, wir sind gespannt.