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Ankern: Jede Bucht ist anders

Limeni


Ankern hat viele Vorteile: Man muss nicht aufpassen, dass man anderen Booten nicht zu nahe kommt, man muss nicht aufpassen, dass man in einer engen Box andere Boote touchiert, exakt Rückwärtsfahren (mit Langkieler!) entfällt ebenfalls. Auch braucht man keine Hilfe von Land, die einem die Leinen entgegennimmt…..enge Häfen, laute Städte/ Dörfer…….
Beim Ankern in einer Bucht sucht man sich einen schönen Platz und lässt dann den Anker fallen - nein. Ganz so einfach ist es nicht. Das Wetter sollte möglichst ruhig sein, möglichst nicht zu viel Wind, möglichst stabil aus einer Richtung - darauf hat man allerdings den wenigsten Einfluss.
Der Platz muss so gewählt sein, dass man anderen Booten nicht zu nahe kommt, dabei muss man berücksichtigen, in welchem Radius das Boot schwojen, also am Anker hin und her schwingen wird. Was natürlich auch wieder von der Windrichtung abhängt. Wird der Wind sich nachts beruhigen? Oder wird er seine Richtung ändern?
Damit der Anker gut hält, ist die Wassertiefe wichtig. Hier gibt es verschiedene Philosophien: Die einen sagen, man muss das Siebenfache der Wassertiefe an Kette stecken (= rauslassen), die anderen sagen, das Dreieinhalbfache.
Bei gutem Wetter kann man noch ohne weiteres fünf Meter auf den Grund sehen. Was ist der Ankergrund? Sand? Schlick? Gras? Steine/ Felsen? Wird der Anker halten? Wird er sich zwischen Steinen auf dem Grund verkeilen?
Wie sollte man den Anker eingraben, damit er stabil hält? Wie kräftig rückwärts fahren, damit er sich in den Grund drückt? Wenn dann der Anker unten ist, heißt es: Warten und Peilen: Landmarken, Häuser, Bäume, Türme…..immer wieder überprüfen, ob das Boot gleich im Verhältnis dazu liegt oder ob es sich verschiebt.
Dünung kann unangenehm sein, besonders nachts, wenn das Boot heftig auf und ab schaukelt und am Anker zerrt. Dann schläft man schlecht.
Wir haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, das hängt unter anderem von der Form, Größe und Lage (offen oder eher geschlossen) der Bucht ab. Sieben Windstärken kann man gut verkraften - wenn denn der Anker hält.
In einer sehr engen Bucht ist nachts um zwei ein kleines Fischerboot mit einem darauf schlafenden Fischer leicht an unser Boot gestoßen - wir waren wohl genauso erschrocken wie der Fischer, der dann das Weite gesucht hat.
Man sollte nachts vor Anker nicht ganz so fest schlafen wie im Hafen. In Portocheli war plötzlich das hinter uns liegende Boot verdammt nah gekommen, also war unser Anker gerutscht. Und zwar so weit, dass ein Stück weit Einziehen der Kette nicht gereicht hätte. Also Motor an, Anker hoch und einen neuen Platz suchen - nachts um vier. Dann saß der Anker aber und hielt uns die nächsten zwei Tage und Nächte bei kräftigem Wind gut auf unserem Platz.
Wir schlafen (bei gutem Wetter) beim Ankern immer draußen im Cockpit. Und spätestens hier kommt eines der faszinierenden Erlebnisse beim Ankern zum Tragen: Kein störendes Licht weit und breit, unglaublich viele Sterne - und auch manchmal Sternschnuppen, sowas hat man in keinem Hafen.

Koroni
Porto Kagio
Elafonisos
Portocheli
Russian Bay (Insel Poros)

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