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Großes Theater, aber nicht nur das

Epidauros ist das eindrucksvollste und am besten erhaltene Theater der Antike in Griechenland, so steht es im Reiseführer. 2300 Jahre alt, kann es bis zu 14.000 Zuschauer aufnehmen und hat eine exzellente Akkustik, die alle Besucher ausprobieren. Die Ausgrabungen griechischer Archäologen belegen, dass Epidauros bereits im frühesten Altertum als Kultstätte für religiöse Handlungen diente. Seit dem 5. Jahrhundert fanden dort auch Festspiele statt, mit sportlichen Disziplinen und künstlerischen Wettbewerben. Jährlich gibt es hier auch heute im Juli und August Theaterfestspiele von internationalem Rang. 

Bei unserem Besuch in Epidauros ist der große Parkplatz fast leer und Festspiele haben in diesem Jahr nicht stattgefunden. Auch eine der Auswirkungen der Corvid-Pandemie. So schade und schlimm das für alle ist, deren Broterwerb damit verbunden ist - für uns ist diese Leere angenehm. Wir müssen am Ticketschalter nicht warten und können Fotos machen, auf denen kein Tourist zu sehen ist.

Was uns nicht bewußt war: Der Aufstieg von Epidaurus war untrennbar mit dem Kult um Asklepius, Gott der Heilkunde, Sohn des Apollon und der Koronis, verbunden. Seine Geburtsstätte hat man dort verortet. So war Epidauros nicht nur eine Kultstätte der Antike mit Tempeln und Säulenhallen sondern auch ein Kurort mit Krankenhäusern, Vergnügungsstätten, Hotels und später bei den Römern kamen noch Thermen hinzu. Die Heilung erfolgte vermutlich durch Hypnose, aber auch durch Bäder, Entspannung und geistige Anregung, beispielsweise Theatervorstellungen. All das konnten wir uns beim Wandern durch das weitläufige Ausgrabungsgelände gut vorstellen. So hat die heute erfolgreich praktizierte Verknüpfung von medizinischen und psychotherapeutischen Behandlungsmethoden auch Wurzeln in der Antike auf dem Peleponnes. Wieder was gelernt!

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