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Segeln mit Felix

Giselas Neffe Felix besuchte uns am achten Oktober für fünf Tage an Bord, er flog nach Korfu und wir holten ihn dort in der wunderschönen Marina Mandraki, die direkt unter der Festung liegt, ab.

Felix ist als Jugendlicher viel gerudert, auch Regatten. Insofern hat es uns nicht gewundert, dass er sofort ein Gefühl für das Boot hatte, für Wasser sowieso. Erstaunlich war aber, dass er von Anfang an gut und sicher segelte, Gefühl für den richtigen Kurs zum Wind hatte und sensibel auf Boot, Wind und Welle reagierte. Anfangs, als wir noch in der Marina lagen, machte ihm die etwas unangenehme Dünung zu schaffen, das gab sich aber bald.

Er war für uns auch eine echte Erleichterung, denn manchmal ist das Segeln zu zweit, besonders das Segelbergen, doch etwas beschwerlich.

Und man kann  sich mit Felix gut unterhalten, er ist sehr interessiert und wir hatten viele Themen.

Was sehr schön war: Wir hatten meist richtig guten Segelwind und so konnten wir alle Varianten unserer Besegelung ausprobieren – natürlich leider auch manchmal, aber selten, den Motor.

Zuerst ging es nach Sivota auf dem Festland, hier lernte Felix das Handling von Moorings (Lazy Lines), das zu Anfang immer etwas irritierend ist, weil man gefühlt die Leine in die falsche Richtung ziehen muss.  Zu unserer „Belohnung“ lud uns Felix zum Essen ein. Als nächstes kam auf südöstlichem Kurs Gaios, „Das St. Tropez der Ionischen Inseln“, auf dem wunderschönen Paxos. Das Anlegen gestaltete sich etwas schwierig, es war am Schwimmsteg keine Mooring mehr frei. Unser freundlicher Bootsnachbar, ein Argentinier, half uns, wir konnten unser Heck an seinem Boot festmachen.

Nun ging es von der Richtung her leider schon wieder zurück, Kurs auf Petriti, ein winziges hübsches Fischerdorf an der Südostküste von Korfu. Hier legt man mit Buganker und Heckleine an, was diesmal etwas schwierig war und mehrere Versuche brauchte: Der Hafen ist sehr klein und sehr flach, wir hatten starken Seitenwind und unser langer Kiel in Verbindung mit dem Schraubeneffekt wollte einfach nicht an die Pier. Es klappte schließlich doch und wir gingen in einer der guten Fisch-Tavernen essen.

Am nächsten Morgen haben wir dann beim Hochziehen des Ankers den unseres Nachbarn mitgenommen, was sich aber ganz gut gelöst hat. Kurs nach Nordnordost Richtung Paganía-Bucht, eine einsame grüne versteckte Bucht mit einem Haus und vielen Ziegen und Kühen, etwas ganz Exotisches. Felix erreichte bei gutem Wind von Ostnordost seinen Geschwindigkeitsrekord: Sechs Knoten! Der Wind nahm dann heftig zu und sogar in dernach allen Seiten geschützten Ankerbucht waren es bis zu 30 Knoten. Abends beruhigte sich das alles, der Anker saß gut und wir schliefen dann auf völlig glattem Wasser.

Der Rückweg nach Mandraki/ Korfu musste leider komplett mit Motor absolviert werden – kein Wind, dafür Sonne satt.

Nach einem Abschiedsbier und –wein ging dann abends um neun der Flieger, unser Besuch war weg und wir wieder allein. Es war eine ganz wunderbare und abwechslungsreiche Woche mit Felix, sehr schön!

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