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Entlang der Küste von Epirus

Auf dem Weg nach Süden, nach unserem letzten Hafen Sivota, gegenüber von Korfu, segelten wir die Küste der Landschaft Epirus entlang. Sie ist wunderschön, grün, teilweise dicht bewaldet, mit vielen Karsthöhlen und Grotten, die von Ausflugsbooten angefahren werden.

Aber Epirus hat noch ganz anderes zu bieten, wir haben es mehrfach auch mit dem Auto erkundet. Im Norden wird Epirus von Albanien begrenzt (reichte aber früher weit hinein), im Süden vom Ambrakischen Golf, eine Wasserfläche etwa so groß wie der Bodensee, allerdings nur 6-10m tief, entsprechend exotische und seltene Tier- und Pflanzenarten gibt es dort.

Epirus ist unglaublich reich an Mythologie und Geschichte. Es wurde von Mykene aus besiedelt und regiert, im ersten vorchristlichen Jahrtausend. Homer beschreibt es in der Odyssee, im Trojanischen Krieg hat es mehrere Schiffe gestellt. Und der Acheron-Fluss mündet hier, die toten Seelen wurden vom Fährmann Charon in den Hades gebracht, bei Dante war es der Übergang in die Hölle.

Olypiada, die Mutter von Alexander dem Großen, stammte aus einer Familie aus Epirus, die sich von Achilles ableitet. Und Ambrakos war die Hauptstadt des Reichs von König Pyrrus (genau, der mit dem Pyrrus Sieg), sein Reich wurde von den Römern 200 vor der Zeitenwende erobert und verfiel.

Bei Aktio, nahe Preveza, fand 31 v.C. die Seeschlacht statt, in der Kleopatra und Markus Antonius von den Römern vernichtend geschlagen wurden. Zum Dank dafür baute Oktavian (Augustus) hier die Stadt Nikopolis, die zeitweise 300.000 Einwohner hatte, eine der größten in der Antike.

Nach dem Verfall des römischen Reichs herrschten hier die Byzantiner bis ins Mittelalter, dann kam eine lange Phase, in der sich Venezianer und Osmanen abwechselten, im 18. Und 19. Jahrhundert gehörte Epirus zum Osmanischen Reich, der Gouverneur war Ali Pascha, ein blutrünstiger Schlächter. Seine Gewaltherrschaft war einer der Anlässe des beginnenden griechischen Freiheitskampfs, der 1821/27 mit der Unabhängigkeit endete – allerdings war die Stadt Preveza am Ausgang des Ambrakischen Golfs bis 1912 in osmanischer Hand.

Nach dieser wunderbaren Landschaft ging es dann mit viel Wind und Welle außen um die Insel Lefkas herum. Die Schwimmbrücke, die den Weg abkürzte, ist ja leider dauerhaft geschlossen.

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