In Kalamata sind wir einige Tage geblieben. Drei Säcke Wäsche hat uns die Laundry top gewaschen und gebügelt, da die Waschmaschine in der Marina kaputt war. Kostas, der Elektriker der Marina, fand heraus, wie man unseren Tiefenmesser wieder neu programmieren kann. Das können wir ab jetzt dann auch selbst, falls wir ihn noch einmal versehentlich blockieren sollten. Die hintere Bilgepumpe, die kein Wasser mehr herausgeschafft hatte, bekam eine neue Membran, die in Athen bestellt wurde. Gut gerüstet für die Weiterfahrt, legten wir unter etwas schwierigen Bedingungen ab, denn es war sehr wenig Platz zum Manövrieren und direkt neben uns lagen flach ins Wasser gehende Murings von anderen Booten. Da käme es ab und zu vor, dass Boote die Muring eines anderen Bootes in die Schraube bekommen haben, erzählten uns die Pfälzer, die ihre Reinke seit Jahren in Kalamata liegen haben. Hat aber gut und ohne Stress geklappt. Wir segelten nach Südwesten über den Messenischen Golf nach Koroni. Der Hafen von Koroni ist zu flach zum Anlegen an der Pier. Wir wollten daher ankern. Aber als wir ankamen, stand starker Wind und Schwell in die Hafenbucht. Also legten wir uns auf der anderen Seite der Festung vor den Strand. Da konnten wir auch unseren Freunden Jürgen und Gisela zuwinken, die dort Urlaub in einem Apartment machen.
Am nächsten Tag gings weiter Richtung Methoni. Dort kann man bei ruhigem Wetter schön ankern, mit Blick auf die beeindruckende Festung. Hätten wir gerne gemacht, aber Wind und Schwell hätten uns eine unruhige Nacht bereitet. Es schläft sich einfach nicht wirklich gut, wenn man in der Koje hin und her rollt.
Also noch sieben Seemeilen drangehängt, um den Südwestzipfel des Peloponnes herum nach Pylos. Hier herrschte Hochbetrieb. Die Pier vom Stadthafen auf der einen Seite mit einem kleinen Kreuzfahrtschiff belegt, auf der anderen Seite mit Segelbooten. In der Marina auch alles voll, nicht wenige vergammelte Dauerlieger, aber auch Gastboote, teilweise längsseits, teilweise mit Buganker, alles kreuz und quer. Nicht einladend, aber es war sowieso kein Platz mehr für uns. So haben wir angenehm und ruhig in der schönen Navarino-Bucht geankert.
Da wir in den nächsten Tagen Besuch an Bord bekommen wollten, legten wir uns am nächsten Tag an die Pier im Stadthafen. Das Kreuzfahrtschiff war weg und es gab Platz. Ein freundlicher Hafenmeister begrüßte uns und die Port Authority prüfte akribisch alle unsere Papiere. „TEPAI OK?“ war ihre erste Frage. Die griechische Cruising Tax trägt sicher auch zum Wirtschaftswachstum bei. Die hatten wir schon in Deutschland online bezahlt.
Heute sind in Griechenland Wahlen. Es wird spannend, denn der bisherige Präsident Mitsotakis wird wohl nicht die absolute Mehrheit erhalten. Und es wird die Frage sein, ob eine Koalition der Linken (Syriza und Pasok) eine Mehrheit zustande bekommt. Wir werden das hier in Pylos miterleben, denn wir bleiben noch ein paar Tage. Unsere Freunde Jürgen und Gisela kommen zu Besuch. Das Wetter ist sehr unbeständig mit viel Regen und Gewitter. Wir wollen dann weiter nach Norden. Einen Terminkalender, der uns zwingt loszufahren, haben wir ja zum Glück nicht. 😊