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Wo Land und Meer verschwimmen

Gegenüber von den Ionischen Inseln Kefallonia und Ithaka, am südlichen Teil der westgriechischen Festlandsküste, beginnt eine eigenartige Landschaft, kurz vor dem Zugang zum Golf von Patras. Sie entspricht so gar nicht dem Klischee von den lieblichen griechischen Inseln oder überhaupt der Mittelmeerlandschaft. Im Hintergrund hohe karge Karst-Berge, davor zum Meer hin riesige Schwemmland-Ebenen der Flüsse Acheloos und Evinos. Es sind sehr fruchtbare Ebenen, Wein, Oliven, Gemüse, Obst werden hier intensiv angebaut - früher übrigens auch Baumwolle. Zwischen den Ebenen und dem Meer erstreckt sich eine riesige Lagunenlandschaft, nur von wenigen Fischern in Wellblechhütten bewohnt. Die kleinen Hütten stehen direkt am Wasser, teilweise bewegen sich ihre Bewohner nur mit Booten fort. Land und Meer sind hier von Ferne kaum zu unterscheiden. 

Die Lagunenlandschaft steht teilweise unter Naturschutz, hier leben Flamingos, Pelikane und viele seltene Tierarten. Das brackige Wasser ist teilweise nur wenige Zentimeter tief. Deshalb wird weiter östlich in Messolonghi (italienisch: Mezza Laguna) in riesigen Flachwasserbecken Salz in großem Umfang gewonnen, das beste Griechenlands. 

Schon in der Antike war das Gebiet dicht besiedelt und wohlhabend, hier wurden Schiffe und Soldaten für den trojanischen Krieg gestellt, man kann in Oinadeon noch eine antike Werft besichtigen. Oberhalb von Messolonghi wird die antike Stadt Plevrona mit damals 20.000 Einwohnern ausgegraben. 

Kultur- und Naturlandschaft, Land und Meer fließen hier eindrucksvoll ineinander.

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