Viele unserer Freunde haben uns einen schönen Urlaub gewünscht, als wir Ende Mai wieder zu unserem Boot nach Griechenland gefahren sind. In den vielen Jahren, die wir auf Charterbooten gesegelt sind, hat das gut gepasst. Beim Chartern übernimmt man für einen kurzen Zeitraum ein bestenfalls gut gewartetes Boot. Meist fehlt es zwar an Werkzeug und die Pantry ist fürs richtige Kochen und Backen minimal ausgestattet. Aber ansonsten ist alles so, dass der Törn beginnen kann.
Bootseigner sein ist etwas völlig anderes. Das lernen wir gerade. Wir sind keine Mechaniker, Elektriker, Gas-Wasser-Installateure oder Metallbauer. So haben wir das Gefühl, wir sind gerade am Ende des ersten Lehrjahres. Letztes Jahr war das Hauptthema die Elektrik, dieses Jahr ist es der Motor. Danach kommen das Unterwasserschiff und die Seeventile, die wahrscheinlich erneuert werden müssen. Mit den Segeln und dem Rigg kennen wir uns aus unseren vielen Segeljahren am besten aus. Aber auch da gibt es bootsspezifische Details, die wir in diesem Jahr kennengelernt haben. Man muss sich also mit allen Systemen im Boot vertraut machen.
Für den Winter gilt es, einen guten Liegeplatz zu finden. Wo kann das Boot mal an Land? Können wir dort dann selbst am Boot arbeiten? Was können wir uns selbst zutrauen? Wo bekommen wir fachliche Unterstützung und einen guten Service? Besonders beim Auswintern und Einwintern sind jedesmal Wartungsarbeiten erforderlich und alles an Bord will gepflegt werden. Dabei wollen wir aber darauf achten, dass wir uns selbst auch pflegen und es uns gut gehen lassen.
Von anderen Bootseignern haben wir schon viele guteTipps bekommen. Alle sind sehr hilfsbereit. Aber jeder hat seine eigene Herangehensweise.
Eigner sein ist also auch mit Arbeit verbunden, ist kein Dauerurlaub. Manchmal haben wir auch die Sorge, ob wir alles richtig machen. Wir lernen ganz viel und das in der Rente. Das ist oft anstrengend, aber auch schön. Denn wir haben ja Zeit. Σιγά-σιγά - wie man in Griechenland sagt. Und wir sind nicht allein.