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Chios: Insel des Homer

Bei bedecktem Himmel und gewittriger Stimmung verlassen wir den Hafen von Psara und nehmen Kurs auf Chios. An der Westküste legen wir nach einem schönen Segeltag bei viel Wind im Hafen Limia/Volissos an.

Homer soll von der Insel Chios stammen - er soll hier Kinder unterrichtet haben, allerdings ist nichts Genaueres überliefert. Die Insel ist schon seit 5000 Jahren besiedelt und erlebte mehrere Blütezeiten unter den Griechen, aber auch unter Venezianern und Türken, bis diese dann 1824, als Chios sich dem griechischen Befreiungskampf anschloss, 40.000 Bewohner umbrachten und 25000 in die Sklaverei verkauften……..Chios soll historisch allerdings selbst den ersten Sklavenmarkt gehabt haben, das allerdings unter griechischer Herrschaft.

Im nördlichen Teil er Insel gibt es nicht nur hohe karge Berge, sondern auch wunderbar grüne und fruchtbare Täler.

Im kleinen Hafen von Limia/Volissos liegen normalerweise maximal drei Boote - jetzt kamen allerdings weitere 15 dazu, die an einer Regatta von Athen nach Chios und zurück teilnahmen. Das zweite Event am griechischen Pfingstsonntag waren 20 Reiter, die mit ihren Pferden in die Bucht geritten kamen und ein Festessen veranstalteten. Die meisten von ihnen sahen mit ihren schwarz-weißen Hals- und Kopftüchern und Lederstiefeln recht wild aus. Sind das die Cowboys von Chios? 

Volissos: Mittelalterliches Dorf mit fränkischer Burgruine (Kreuzfahrer, 11. Jh.)

Volissos ist eine wunderschöne kleine mittelalterliche Stadt, 2 km vom Hafen am Berghang gelegen, mit einer fränkischen (hier der Sammelbegriff für Kreuzfahrer) Burg aus dem 11. Jh. Steile winklige Gassen, teilweise verfallene, teilweise sehr schön hergerichtete Häuser, führen zur Burg hoch, von der man einen weiten Blick auf die vielen Buchten und die gesamte Küste hat. 

Nach drei Tagen legen wir ab Richtung Südteil, mittlerweile kündigte sich der Meltemi mit einem kräftigen Nordwind an. Es gibt ordentlich Wind und Welle. Auf dem Sprung nach Ikaria bleiben wir für eine (unruhige) Nacht in einer kleinen Ankerbucht im Südteil von Chios, als einziges Boot, weit und breit kein Haus, kein künstliches Licht, sehr einsam und sehr eindrucksvoll. Der Südteil von Chios ist eher karg, felsig, wenig bewachsen, nicht so üppig grün wie manche Täler im Norden - jedenfalls eine sehr abwechslungsreiche Insel. 

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