Wir hatten ja schon vermutet, dass das mehrere Wochen lang stabile Hoch über Mitteleuropa dazu geführt hat, dass alle Tiefs daran vorbei in den Mittelmeerraum ziehen. Unbeständiges, eher kühles Wetter mit viel Regen und Gewitter - das ist im Mai und Juni in Griechenland eher ungewöhnlich. So hatten wir bisher unsere warme Kleidung noch nicht weggepackt.
Und jetzt wissen wir es genau: Die Omega-Wetterlage hat uns diese Schlechtwetterphase beschert: in Mitteleuropa ein beständiges Hoch und im Westen und Osten Tiefdruckgebiete. Normalerweise wandern die Wettersysteme, die für Griechenland relevant sind, von Nordwesten nach Südosten. Das Hoch über Mitteleuropa hat diese Bewegung blockiert. So konnten wir feststellen, dass die Temperaturen bei uns zu Hause in Deutschland häufig höher waren als bei uns am Peloponnes und im Ionischen Meer. Und unsere Freunde zu Hause haben uns schon um den Regen beneidet, weil es bei ihnen viel zu trocken war. Zuletzt haben wir auf Ithaka in Vathy drei besonders ungemütliche Tage verbracht: Dauerregen mit Gewittern und Starkwind. Die meiste Zeit haben wir unser Boot bewacht.
Und warum Omega? Das Strömungsfeld um die beiden Tiefs und das Hoch sehen auf der Wetterkarte aus wie der griechische Großbuchstabe Ω.
Inzwischen sieht die Wetterkarte anders aus. Das Omega ist verschwunden. Wir konnten bei Sonne und tollem Segelwind ans Festland nach Astakos segeln. Jetzt wird es jeden Tag wärmer, sodass wir immer häufiger unser Sonnensegel auspacken.