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Große Wellen von Kreta

Karfreitag sind wir noch im Hafen von Monemvasia und damit beschäftigt, die Dieselpest in unserem Tank loszuwerden. Wieder losfahren wäre vielleicht sowieso keine gute Idee. Die heimischen Fischer kennen sich gut aus mit dem Wetter. “Big waves will come on Sunday.” Und sie erzählen uns von den großen Wellen vor drei Jahren, durch die eines der Fischerboote im Hafen gesunken ist. Das prägt sich ein. Auch die Coastguard warnt uns und rät uns, den Platz, den wir am Tag zuvor nur unter Segeln  an der Pier erreicht haben, zu verlassen und uns an einen etwas sicheren Platz zu verlegen. Das war ein sehr guter Rat, wie sich dann herausstellte.

Viel Wind kommt dann tatsächlich in der Nacht von Ostersamstag auf Sonntag. Und am Sonntagvormittag kommen dann die großen Wellen. Ein Tief östlich von Kreta schickt sie uns. Sie haben schon einen langen Weg über das offene Meer zurückgelegt. So baut sich nun eine hohe Dünung auf, die sich an der Pier bricht und auch in den Hafen rollt.

Am Nachmittag wird es richtig heftig. Wir bewachen unsere Fender, bringen eine lange zusätzliche Leine quer durchs Hafenbecken auf die andere Seite der Pier aus. Was dann an Brechern zu uns herüber schlägt und teilweise auch über uns schlägt, ist beunruhigend und beeindruckend zugleich. Eine der drei Segelyachten gerät im Hafen fast in Seenot. Sie lag an dem Platz, an dem wir am Vortag gelegen hatten. Unserem schottischen Nachbarn Alexander versenkt ein Brecher sein Schlauchboot. Ein Wohnmobil, dessen Besitzer nicht vor Ort sind, versetzen die Brecher 15 Meter und beschädigen es. Alle Fischer sind bei ihren Booten. Der Fischer neben uns erzählt, dass es alle zwanzig Jahre so einen Sturm gibt. Na ja, unser Gast Christoph hatte ja einen Abenteuerurlaub gebucht. Bisher kann er ganz zufrieden sein. 

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Aber wir hätten es dann doch gerne allmählich etwas ruhiger. Gegen Abend flaut zuerst der Wind etwas ab und etwas später wird auch die Dünung etwas schwächer. Aber natürlich bleiben wir an Bord in Hab-Acht-Stellung. Was für ein Ostersonntag! Aber die Griechen feiern Ostern ja erst eine Woche später. Da haben wir vielleicht dann doch noch eine Chance, schön Ostern zu feiern.

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