Mit leichtem Wind unterwegs: Video
Ruhiges, beständiges Wetter ist vorhergesagt. So machen wir uns am 20. Juni von Preveza aus auf den Weg an die Westküste von Lefkas. Hier gibt es keine Häfen oder geschützten Buchten. Dafür aber Steilküste ohne Ende und lange weiße Sandstrände mit türkisfarbenem klaren Wasser. Paradiesisch! Manche Strände können nur mit dem Boot erreicht werden oder zu Fuß über eine steile Treppe mit knapp 300 Stufen.
Vor dem langen Strand von Egremni gefällt es uns besonders gut. Sollen wir hier vor Anker übernachten? Viel Wind soll es über Nacht nicht geben, aber die Dünung, die vom offenen Meer kommt, wird uns ordentlich schaukeln. Der Anker fällt, wir haben uns fürs Bleiben entschieden.
Wir schwimmen in dem wunderbar klaren Wasser, beobachten, wie sich die Farben der Felsen mit dem Wandern der Sonne gegen Abend verändern und wie die wenigen Menschen den Strand verlassen, nachdem sie den Sonnenuntergang über dem Meer angeschaut haben.
Dann sind wir ganz alleine in der kürzesten Nacht des Jahres.
Bilder von Egremni Beach
Die Dünung schaukelt uns mehr als es uns lieb ist, aber Walter schafft es trotzdem, unter Deck ein Abendessen zu kochen. Bei unserem nicht kardanisch aufgehängten Herd eine Herausforderung. Sicherheitshalber schläft Gisela an Deck. Kein Problem, es ist sehr warm. Nach den heißen Tagen ist das Land offensichtlich sehr aufgeheizt, denn in der Nacht kommen plötzlich starke Fallböen von den Bergen, ein heißer, trockener Wind.
Nach der vielen Schaukelei haben wir Sehnsucht nach einem Platz ohne Dünung. Also Kurs weiter an der Küste entlang nach Süden, vorbei an Katsiki Beach mit dem Felsen, von dem sich der Sage nach die Dichterin Sappho aus Liebeskummer in den Tod gestürzt hat. Dann noch um das Kap Doukato, dem südwestlichsten Punkt von Lefkas, hinein in die große Bucht von Vasiliki.
Bilder von Katsiki und Kap Doukato
Im kleinen Hafen von Vasiliki machen wir an der Außenmole fest. Hier können wir auch die vielen Windsurfer beobachten, die bei dem beständigen starken Wind am jeden Nachmittag in der Bucht hin- und hersausen.
Bilder von Vasiliki
Vor einigen Jahren wurde hier mit EU-Fördermitteln eine recht große Marina vor den alten Hafen gebaut. Wir schätzen, dass bis zu 200 Boote hinein passen würden. Aber die Schwimmstege, die nachts beleuchtet sind, sind alle abgesperrt. Die Marina ist fertig, wird aber nicht betrieben. Davon hatten wir schon gehört. Aber warum ist das so? Gibt es keinen Betreiber? Wollen die Einheimischen die Marina nicht? Klar ist: Wenn sie in Betrieb genommen werden sollte, wird sie den Charakter des netten kleinen Hafenortes massiv verändern.
Wir geniessen die gemütliche Atmosphäre und hoffen darauf, dass die Temperaturen mal wieder etwas heruntergehen.