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Kardamena: Touristenhotspot und Ankerstress

Kardamena liegt im Süden von Kos, westlich und östlich erstrecken sich lange schöne Sandstrände. Seit Kos allerdings einen Flughafen hat, der von vielen deutschen und englischen Destinationen direkt angeflogen wird, gibt es bei diesen Stränden viele riesige Hotelburgen. Das nette kleine Dorf mit seinem ebenfalls kleinen Hafen wird von Touristen geradezu überrannt, wenn morgens die Ausflugsschiffe zur Vulkaninsel Nisyros starten -  dasselbe Bild abends zurück. Aber das Dorf hat sich seinen netten Charakter weitgehend bewahrt und es hat uns gefallen. 

Oberhalb des Dorfes, 5km Fußweg durch Olivenhaine und kahle macchiabewachsene nur von Ziegen bewohnte zerklüftete Vulkanlandschaft liegt die Johanniterfestung Antimachia, mit weitem Blick über das Meer - und über die Hotelburgen. Am Eingang steht ein Grieche mit klassischer Efzonen-Tracht, der uns einiges aus der Geschichte erklärt. 

Hier in Kardamena war Claudias Segelzeit mit uns zu Ende, ihr Freund Pepi kam aus Thessaloniki und beide fuhren nach Kalymnos zum Wandern.

Als wir dann nach einigen Tagen in Richtung Astypaleia aufbrachen, mussten wir (früh wegen der  langen Strecke) vor den auf Piratenschiff gestylten Ausflugsschiffen los und es kam, wie es kommen musste: ein Ausflugsschiff hatte seinen Anker beim Anlegen am Vorabend über unsere Kette gelegt und wir hingen fest. Gisela, die in Vathys auf Kalymnos viel Erfahrung mit Ankersalat gemacht hatte, dirigierte unser im Hafen festhängendes Boot so lange nach vorwärts, rückwärts, nach rechts und links, bis unser Anker sich unter der anderen Kette herausgeschoben hatte. Derweil stand der Kapitän des Ausflugsschiffes auf seiner Brücke und beobachtete das Schauspiel. Nach einer halben Stunde waren wir frei und es ging los Richtung Astypaleia. 

Kardamena hat einen entscheidenden Vorteil, auch deshalb hat es uns hier ganz gut gefallen: Man zahlt weder Liegegebühr noch Wasser noch Elektrizität - alles frei. Da konnten wir es auch leicht ertragen, dass auf allen Großbildschirmen in den Bars und Kafenions einen ganzen Tag lang die Feierlichkeiten zur Beerdingung von Queen Elizabeth liefen.

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