Endlich sind wir am 3. April startklar zum Lossegeln. Aber wir warten noch einen Tag ab, da immer noch ein starker Südwind bläst. Es ist für uns noch mal ein Tag zum Ausspannen, nachdem sich jetzt mehrere Wochen alles ums Fitmachen des Bootes gedreht hat. Wir laufen hoch zur Festungsruine, die wir schon vor zwei Jahren im August besucht hatten. Damals war die Natur braun und trocken. Jetzt ist alles grün und überall blüht es. Ein wunderschöner Platz fürs Frühstück mit Blick über die Stadt. Am Abend essen wir zum Abschied noch einmal die leckere Fischsuppe in der Taverna Argos.
Dann geht’s am 4. April endlich los. Wir verlassen Kalamata und segeln bei schwachem Wind nach Süden. So können wir gleich mal Großsegel, Genua und das Besansegel setzen. Wir kommen nur sehr langsam voran, da der Wind allmählich komplett wegbleibt. Also leider die letzten Meilen zur Bucht von Limeni - unserem anvisierten Ankerplatz - motoren. Wie es dann so ist, kommt der Wind kurz vor der Bucht mit Böen von über 40 Knoten. Er lässt auch auf unserem Ankerplatz vor dem angeblich hervorragenden Fischrestaurant von Karavostasi kaum nach und bläst fast konstant mit um die 35 Knoten die ganze Nacht und auch am nächsten Tag, zum Glück ablandig aus Ost. So haben wir zumindest keine Dünung. Aber wir testen nicht den Fisch im Restaurant, sondern bleiben lieber an Bord.
Das Kap Tenaro wollen wir bei sicher noch deutlich stärkerem Wind von vorne nicht umrunden. Daher bleiben wir noch einen Tag in dieser schönen Bucht und hoffen darauf, dass der Wind schwächer wird.
So ist es dann auch. Am nächsten Tag schauen wir uns die imposanten Berge bei Gerolimenias vom Boot aus an, sind wie schon vor zwei Jahren wieder fasziniert von der wilden Halbinsel Mani mit ihren Dörfern, die aus Wohntürmen bestehen und umrunden dann stressfrei das Kap Tenaro, den südlichsten Punkt von Festlandeuropa. In unserer Anklerbucht Porto Kagio sind wir das einzige Boot (ganz anders als vor zwei Jahren im August). Es ist recht viel Wind über Nacht, von den Bergen aus verschiedenen Richtungen. Also wieder Ankerwache. Aber der Anker hält im Schlick und Sand vor dem Dorf gut.