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Plevrona – eine beeindruckende antike Großstadt

Das alte Plevrona, auch Pleuron, lag auf einem Hügel etwas nordwestlich von Messolonghi, im Gebiet Ätolioarkanien, einer Region, die schon in der Antike große Bedeutung hatte. Der Name rührt von Pleuron her, dem Sohn des Aitolos, der der Region ihren Namen gab. In der Ilias wird erwähnt, dass die Stadt für den trojanischen Krieg 40 Schiffe stellte. (7./8. vorchristliches Jahrhundert, mykenische Zeit). Plevrona hatte auch unten an der Lagune einen Hafen mit eigenen Befestigungen.

Die Region Ätolien-Arkanien ist vielen nicht bekannt, obwohl sie eine Menge bedeutender antiker Stätten aufweist, unter anderem die Stadt Oiniades mit einer riesigen Stadtmauer, einer unglaublich gut erhaltenen antiken Schiffswerft und einem schönen Theater.

Es haben sich Initiativen gebildet, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese (und auch neuere) Kulturschätze und lokale Eigenheiten einem breiteren Publikum bekannt zu machen und ökologisch-nachhaltig orientiert dafür zu werben, beispielsweise „Messolonghi by locals“ (www.messolonghibylocals.com) . Sie stellen auch Guides, die die antiken Stätten mit großer Kompetenz, Wissen und breitem Horizont zeigen und Rundgänge organisieren.

Das alte Plevrona wurde zerstört und auf einem Hügel nördlich davon in einem wesentlich größeren Umfang im dritten vorchristlichen Jahrhundert neu aufgebaut, hier lebten 10.000 Menschen – das heute so berühmte Mykene war auch nicht viel größer.

Die Stadtmauer aus riesigen quaderförmigen Steinen ist 2km lang und hat 11 Tore und 36 quadratische Türme. Der Stadtplan mit Theater, Tempelanlagen, Agora, Bäder und Stadion/ Gymnasion entspricht dem klassischen griechischen System. Besonders gut erhalten ist die riesige Wasserversorgung: Innerhalb der Mauern gab es kein Wasser, es wurde von einer Quelle außerhalb hineingeleitet, dort in verschiedene Leitungen verteilt und in einem riesigen Reservoir (33x22m) bereitgehalten, das direkt in den Fels gebaut war.

Was man außerdem noch eindrucksvoll sieht und erlebt: Das Ausgraben und Freilegen der alten Mauern und Gegenstände ist eine jahrelange regelrechte Sisyphus-Aufgabe; es sind Archäologen an der Arbeit, um den Besuchern immer weitere antike Schätze zugänglich zu machen. Und das gilt für zahlreiche antike Stätten in Griechenland.  

Außer den Archäologen in Plevrona ist uns auf dem riesigen Gelände nur noch eine Schildkröte begegnet.

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