für Prof. Dr.-Ing. Hans Gerd Dohmen, meinen lieben Schwager
Die Hauptenergiequelle für den Segler - Wind, na klar. Aber wenn man auf einem Boot leben will, dann reicht das natürlich nicht. Aglaya hat zwei Bäder mit je einer Toilette, Dusche und Waschbecken, alles natürlich putzig klein. Außerdem eine Küche mit Vierflammen-Gasherd mit Ober und Unterhitze (hat man auf solchen Booten äußerst selten) und Spüle, einen Kühlschrank, einen Gefrierschrank. Und damit natürlich auch ein komplettes Wasserleitungs- Versorgungssystem mit insgesamt 8 Pumpen. Und natürlich einen Dieselmotor.
Der Herd wird über eine Gasflasche mit Energie versorgt, das ist noch relativ einfach.
Strom (Spannung) kommt aus der Steckdose - aber nur, wenn das Boot an einem Steg liegt, der einen Stromanschluss hat - Landstrom. Der versorgt über ein Ladegerät, das sehr trickreich funktioniert, die Batterien mit Strom, lädt sie auf. Er regelt gleichzeitig die Verteilung des Stroms, denn es gibt zusätzlich vier Solarpaneele, die an der Reling angebracht sind, und die man so stellen kann, dass die Sonne drauf scheint.
Dann bringen sie schonmal bis 13-15 Ampère ins Boot. Es gibt eine Starterbatterie, die den Motor startet, sie ist von allen anderen Verbrauchern getrennt. Außerdem gibt es drei große Batterien für alles andere - insgesamt eine Kapazität von 670 Amperestunden, in einem 12-Volt-System.
Der Motor ist ein 86-PS-Turbodiesel. Ziemlich groß dimensioniert, das Boot, mit dem wir vor 20 Jahren über den Atlantik gesegelt sind, hatte einen ähnlichen Motor, war allerdings zwei Meter länger und sechs Tonnen schwerer als unseres. Viel Power, wenn man manövrieren muss, das beruhigt.
Natürlich gibt es verschiedene Navigationsinstrumente, ein A.I.S.-Radar, das Schiffe in der Nähe anzeigt, zwei GPS-Empfänger, Tiefenmesser (Echolot), Logge (Geschwindigkeitsanzeige) und vieles mehr. Alles sehr komplex, sehr trickreich.
Wenn man draußen ist, kann man nicht mal eben in die Werkstatt, wenns ein Problem gibt. Natürlich gibt es auch Werften und Reparaturbetriebe, aber die sind meistens eher weit weg und man muss doch versuchen, so viel wie möglich selbst zu reparieren beziehungsweise zu ersetzen. Nicht ganz einfach - aber dafür hat das Boot eine große Autarkie für unter anderem lange Aufenthalte in einsamen Ankerbuchten……….
Besten Dank für die Widmung zum Bericht über die Technischen Einrichtungen desSegelbootes. Als Maschinenbauingenieur fällt der 1. Blick auf die Motorkomponenten. Der Turbo Dieselmotor könnte zu der Frage führen, ob es sich bei dem Boot nicht um ein Motorboot handelt. Wenn der Tank groß genug ist, dann kann man damit über den Atlantik schippern. Aber Spaß beiseite: DasBoot ist hervorragend ausgestattet. Wenn alles funktioniert! Bei soviel Elektrik ist der Maschinenbauingeniur skeptisch. Insbesondere die Integration des Sonnenpaneels über eine Regelelektronik mit der Akkuaufladung ist Vertrauenssache. Deiner allerliebsten Schwester Gisela habe ich gesagt: Mache mich 5 Jahre jünger ohne 2 Oberschenkelhalsbrüche und wir bitten um eine Mitfahrt für 3 Tage. Träume sind doch gestattet.
Hängt am Schiffsdiesel auch eine Lichtmaschine dran?
Lieber Andreas, unser Motor hat zwei Lichtmaschinen. Die zweite kann zur Verbesserung der Ladeleistung zugeschaltet werden. Liebe Grüße von Bord