Springe zum Inhalt

Auf den Spuren der Argonauten und in den grünen Bergen des Pilion

Als wir in die Einfahrt des Pagasitischen Golfs (Golf von Volos) fahren, sehen wir Volos schon aus 20 Seemeilen Entfernung. Volos ist eine moderne Handels-, Industrie- und Universitätsstadt. Bei einem Erdbeben 1955 wurden große Teile zerstört und danach im Schachbrettmuster wieder aufgebaut. Die ganze Kulisse bei der Fahrt durch den Golf ist spektakulär, denn die Stadt liegt am Fuß der hohen Pilionberge, an dessen Hängen die Dörfer wie Schwalbennester kleben. Im Stadthafen bei Sail Aegean können wir ein paar Tage festmachen. Das geht nur von Montag bis Freitagmittag, denn am Wochenende sind die Charterboote dort.

Der Sage nach ist Volos die Stadt der Argonauten, die von hier aus mit ihrem Schiff Argo ihre Reise ins Schwarze Meer starteten, um das Goldene Vlies zu stehlen. Die Stadt ist stolz auf ihre Helden. Eine stilisierte Skulptur der Argo steht an der Hafenpromenade und ein Argo-Museum ist in Planung. Im urigen Fischerviertel, das als einziges vom Erdbeben verschont geblieben ist, gibt es viele kleine Tspouradikos, in denen zu jedem Gläschen Tsiporou leckere Mezedes (meist Fisch und Meeresfrüchte) gereicht werden.

Natürlich erkunden wir die Stadt. Für einen Tag fahren wir mit dem Bus in den Pilion, schauen uns Makrinitsa, das „Vorzeigedorf“ oberhalb von Volos an. Zwar ist es grau und kühl, aber der Blick nach unten auf die Stadt und den Golf ist grandios. Auf alten, mit Steinen befestigten Eselspfaden wandern wir umher und bewundern die schönen mehrstöckigen Häuser. 

Am Freitagmorgen müssen wir wieder los, denn jetzt kommen ja die Charterboote. Mit ein bisschen Regen und einem starken Wind vom Berg (Böen um die 40 Knoten) segeln wir nur mit dem Besan (unserem kleinsten Segel) mit bis zu knapp sieben Knoten Speed wieder nach Süden zum Ausgang des Golfs.

In dem kleinen Hafen Agias Kyriaki hatten wir uns bei Kostas angemeldet. Vor seiner Taverna nahm er unsere Leinen an, sodass wir fast vom Boot an den Tisch zum Abendessen springen konnten. Statt einer Liegebühr geht man Essen. Mal abgesehen davon, dass Kostas einer der nettesten und hilfbereitesten Menschen ist, der uns je begegnet ist, waren die Fischsuppe und das Meeresfrüchte-Risotto einfach Spitze. Also, dieser Stopp war ein Highlight!

Am nächsten Tag stiegen wir auf einem mit Steinen befestigten Weg hoch zum Dorf Trikeri. Ein wunderschöner Weg durch viel Grün und mit tollen Ausblicken auf den Golf und hinüber nach Euböa.

Jetzt haben wir inzwischen den Golf verlassen und wieder einen wunderschönen Platz gefunden, den Hafen von Plataniá an der Südostseite der Pilion-Halbinsel. Hier sind viele Fischer und wenige Segelboote. Eines davon, mit einem Paar aus Slowenien, treffen wir nun schon zum dritten Mal. Die Saison hat noch nicht so richtig begonnen, es ist ruhig. Und als wir heute morgen zum Schwimmen an den schönen Sandstrand gehen, haben wir ihn für uns ganz alleine. Morgen wollen noch bleiben und eine Rundwanderung machen, von der wir eine detaillierte Beschreibung haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert