Nachdem wir unsere Freundin Claudia, eine erfahrene Seglerin und Revierkennerin, an Bord begrüßt haben, machen wir uns bei nordwestlichem Wind zwischen drei und fünf bft auf den Weg nach Süden. Unser Ziel: die kleine Vulkaninsel Nisyros. Nun sind wir zu dritt und das auf Aglaya arbeitsintensive Segelsetzen und -bergen geht deutlich schneller von der Hand. Nach einem schönen Segeltag finden wir im Hafen von Pali einen Platz direkt neben den Fischern, bei denen wir an einem der nächsten Tage Fisch direkt vom Boot kaufen können. Es ist Donnerstag und der Hafen ist bereits voll mit Booten, hauptsächlich Charterbooten, die wahrscheinlich morgen Abend alle wieder in den Marinas zurück sein müssen. Und es wird noch voller. Später liegen noch zwei Boote bei uns im Päckchen. Am nächsten Tag wird es dann aber wieder leerer.
Die Insel Nisyros wird im Reiseführer als Naturwunder beschrieben. Einen Tag lang sind wir auf der Insel unterwegs, zuerst mit dem Inselbus in den Hauptort Mandraki. Dann dürfen wir im Bus einer polnischen Reisegruppe mitfahren und können uns den großen Vulkankrater (einen der größten Europas) anschauen. Bis zu 700 Meter hohe Berge ragen direkt aus dem Meer auf. Unter dem Boden des Kraters, der nur 120 Meter über dem Meer liegt, brodelt es immer noch. Hier erfahren wir viel über den Vulkanismus in der Region, zu der ja auch Santorini gehört. Als wir hinunter auf den Boden des Kraters steigen, wird es noch heißer als es sowieso schon ist, und es riecht nach Schwefel. Zurück in Mandraki steigen wir über einen wunderschönen mit Steinen befestigten und von Mauern gesäumten Weg hoch zum Paleokastro. Auch hier sind wir ganz beeindruckt: Die gut erhaltenen Mauern bestehen aus riesigen Steinquadern und der Blick zu den umliegenden Inseln und zum türkischen Festland ist grandios. Für Archäologen gibt es hier noch viel Arbeit, denn das Innere des Kastros ist noch nicht freigelegt. Man weiß nicht, ob sich hier die Mauern einer Akropolis befinden oder ob es sich um Festungsmauern handelt.