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Ankern vor Simon Beach, Elafonisos

Es heißt, Elafonisos sei das griechische Ibiza. Das konnten wir nicht feststellen, zumindest, was Kneipen und Discos etc. betrifft. Die Strände und Buchten sind allerdings traumhaft, feinster Sand, türkisblaues Meer, im Hintergrund malerische Felsen. Wir lagen zwei Tage und Nächte in einer dieser Buchten, gingen vom Boot aus baden und ließen es uns gutgehen. Allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen: Die Buchten sind meist nach Südwesten offen, und die Dünung, der Schwell, der sich tagsüber durch den stetigen Wind bildet, laufen geradeswegs in die Bucht. Mit dem Ergebnis, dass das Boot schaukelt, zumal, wenn die Welle ziemlich groß ist: Immer auf und ab, weil es sich vor Anker quer zu den Wellen legt. Das war etwas unangenehm, man konnte nicht so ruhig schlafen. Allerdings war, weil es nachts in den Buchten so gut wie kein Licht von Häusern oder Dörfern gibt, der Sternenhimmel unfassbar schön.

Morgenbad
Delfine besuchen unser Boot

Dann wollten wir nach Neapoli, gegenüber von Elafonisos am Festland. Dort war es allerdings unmöglich, an Land zu gehen: eine sehr kleine Pier war bereits durch Coast Guard und High Speed Fähre belegt, und die freien Stellen waren zu flach, und das, obwohl wir ganze 1,68 m Tiefgang haben. Leichte Panik brach aus, denn wir wollten nicht schon wieder so unruhig vor Anker liegen.
2 km östlich von Neapoli gibt es den winzigen Hafen Palaiokastro, der eher wie ein Schiffsfriedhof wirkt, zumindest was ein paar vor sich hin gammelnde Segelboote betrifft, teilweise auf dem Land liegend und schon umgekippt. An der viel zu kurzen Mole lag ein einigermaßen rostiges, aber noch funktionsfähiges Arbeitsschiff, 20 m lang schätzungsweise. Zwei Männer angelten und wir fragten, ob man hier an diesem Arbeitsschiff anlegen und festmachen könne. Jaja, war die Antwort, in zwei Stunden käme ein weiteres Schiff, aber das ginge schon. Also haben wir uns an diesem Stahlkoloss festgemacht und lagen optisch zwar etwas grotesk, aber umso sicherer und ruhiger. Das Arbeitsschiff kam und manövrierte sich bis auf 5cm an uns heran - der Kapitän ein echter Profi. Plötzlich kam der Besitzer des Schiffes, an dem wir festgemacht hatten und fragte, wann wir wieder los wollten, wir sagten, ein oder zwei Nächte. Kein Problem war die Antwort, allerdings müsse er morgen mittag rausfahren. Damit war klar: Wir bleiben eine Nacht.
Wir haben bisher kaum einen Liegeplatz gehabt, der so exotisch, aber auch so schön ruhig war, wie der zwischen LKW und Arbeitsschiff.

Auf Reede in der Bucht vor Neapoli liegen große Frachtschiffe
Festgemacht an einem Arbeitsschiff
Zum kühlen Bier nach Neapoli haben wir es dann doch noch geschafft: zu Fuß

Von Kalamata aus ging es aus der wunderschönen Bucht von Limeni heraus weiter nach Süden, zum mittleren Zipfel des Peloponnes, übrigens zusammen mit Gibraltar/Tarifa der südlichste Punkt des europäischen Festlands, Kap Tenaro.

Die Landschaft dieses südlichen Teils der Halbinsel ist beeindruckend: wild, schroff, abweisend, unwirtlich, karg, aber unglaublich schön, mit hohen Bergen, Felsabstürzen, Schluchten, mit einem Kahn befahrbaren Tropfsteinhöhlen..… sie wird mit Schottland verglichen. Es ist die Mani, eine ganz eigene Region Griechenlands.

Die Manioten siedeln hier seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert, sie verstehen sich, auch heute, als die Nachfahren der Lakonier.  Das Besondere: Sie leben in Familienverbänden, in Clans, die seit dem 16. Jahrhundert untereinander Fehden austragen, bei denen es auch auch Blutrache gab - bis ins 19. Jahrhundert hinein. Rigide patriarchalische Strukturen, Ehre und Männerherrschaft. Gegen äußere Feinde halten sie zusammen - während der ganzen wechselhaften Zeit während der Herrschaft der Türken und der Venezianer, teilweise auch der Kreuzritter - Franken ist hier der Sammelbegriff dafür - waren sie immer unabhängig, niemals besetzt. Selbst der bayerische König Otto (der im 19. Jahrhundert als griechischer König eingesetzt wurde) konnte sie nicht komplett ihn den griechischen Staat integrieren. 

Sie leben in Wohntürmen, die auch der Verteidigung dienen, und die bis zu sieben Stockwerke haben. Von See aus sind diese Türme gute Ansteuerungsmarken. 

Eine wunderschöne Bucht ist Porto Kagio, eng und geschützt (allerdings nicht vor Fallwinden von der Bergen) und früherer Piratenstützpunkt.

Und bei Stoupa auf der Westseite der Halbinsel ist ein altes stillgelegtes Braunkohlebergwerk - Vorbild und Kulisse für den Film Alexis Sorbas von Nikos Kazantzakis. 

Weiter nach Süden, kurz vor dem Kap,  kommt der Hafen des Achilles, der von hier aus im trojanischen Krieg operierte. Sagt Homer. Und eine der Grotten kurz vor dem Kap ist einer der Eingänge zum Hades. 

Das Kap trägt einen eindrucksvollen Leuchtturm, weißer Kalkstein wie die ganze Landschaft im äußersten Süden der Halbinsel. Der griechische Segel-Almanach, der nicht nur sehr detaillierte seglerische Angaben hat, sondern manchmal auch Restaurant-Tipps und Skurriles, schreibt in seiner Note 15: „A large wave once fell upon the light keepers house and washed him together with his dog into the sea. They were never seen again……“

Um das Kap herum bleibt die Landschaft schroff und abweisend, teilweise ist die Halbinsel nur wenige hundert Meter breit, bis sie nach 20 Meilen etwas lieblicher wird - wir kommen nach Githion oder Gythion, eine wunderschöne Kleinstadt, die den Hang hinauf gebaut ist, bunte, typische Häuser, Gärten mit Bougainville, Limonenbäumen, Oleander, Feigen……und ein quirliger Hafen, der allerdings für Segler schwierig ist, weil fast ausschließlich von Fischern besetzt, und in dem  außerdem viele vor sich hin rostende und vergammelnde Boote offensichtlich seit Jahren liegen. 

Githion Hafen
Der höchste Gipfel des Taygetos-Gebirges: Profitis Ilios (2407m)

Die vorgelagerte kleine Insel Kranai  (Marathonisi) war der Schauplatz des Werbens von Artemis, Hera und Athene um Paris. Der nahm aber keine von den dreien, sondern die schöne Helena, Gemahlin von Agamemnon. Damit begann der trojanische Krieg. Sagt Homer.

Die Höhlen von Diros
Die Kleinstadt Aeropolis hat viele Tavernen


Kalamata liegt am Nordende des Messenischen Golfs. Dort lagen wir mehrere Tage, unter anderem, um uns das antike Messene anzusehen.
Jetzt geht es weiter nach Süden, mit Ziel Limeni, kein Hafen oder eine Marina, sondern eine Ankerbucht.
Man braucht im Süden des Peloponnes nicht früh aufzustehen oder loszufahren, denn der Wind kommt meist erst ab Mittag. Es ist meist ein südwestlicher Wind, der dann im Laufe des Tages mehr auf West dreht. Das bedeutet: erstmal unter Motor aus der Bucht raus, dann beginnt etwa 5 Meilen von Kalamata der Wind. Südwest: Der Wind also mal wieder genau von vorn. Das bedeutet: Wende, Kurswechsel, statt nach Südwesten jetzt eher nach West. Weil aber die Küstenlinie weiter im Süden etwas zurückspringt, ist das kein großer Verlust an Höhe. Bald ist wieder eine Wende möglich, denn der Wind hat weiter gedreht. So können wir geradewegs in die Bucht von Limeni einlaufen. Reiseführer vergleichen die hier beginnende Landschaft, Mani, mit Schottland: Karg, herb, windig, arm……und Clans „regieren“ hier, man wohnt in Wohntürmen wie in der Toskana, nur herber, abweisender.
Wir müssen ein bisschen suchen, aber dann fällt der Anker nach sechs Stunden Segeln auf türkisblau schimmernden fünf Meter Tiefe auf Sandgrund.
Relingsdurchzug öffnen, Badeleiter raus - Schwimmen gehen!
Und die Belohnung für den Segeltag: eine Bucht wie ein Amphitheater: ein weites Halbrund, das stark ansteigt, kleine Dörfer an steilen Berghängen, fast alpin, kubische Wohntürme, Felsen, und abends die Lichter der Dörfer - wunderschön.

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Aus dem Geschichtsunterricht weiß man vielleicht noch, das Messene ein Stadtstaat war, meistens im Krieg oder in Konkurrenz zum östlich gelegenen Sparta. Zwei Messenische Kriege gab es, viel mehr berichten die Schulgeschichtsbücher nicht. Zwei Fakten haben aber dazu geführt, dass Messene mittlerweile ein spektakulärer archäologischer Ort geworden ist, durchaus vergleichbar mit Olympia, allerdings war Messene eine Stadt mit Stadtmauern, Marktplatz, Theater, Tempeln, Stadion, Gymnasion und - vermutlich - pulsierendem Leben, eben nicht „nur“ eine religiöse Kultstätte.
Zum einen beschreibt der antike Historiker Pausanias die Stadt sehr detailliert mit allen wichtigen Gebäuden, und zum anderen hat es hier in den letzten Jahren unglaublich reichhaltige Funde und Ausgrabungen der beschriebenen Stadt gegeben, die wirklich sensibel und ansprechend präsentiert werden.
Messene liegt 30km nordwestlich von Kalamata in einer wunderschönen Gebirgslandschaft. Die Stadt liegt unterhalb des steilen Ithomi-Berges (800m), der Schutz bot und auf den die Stadtmauern zu liefen, zwei Stadttore sind noch in Resten zu sehen, oben ein Zeus-Heiligtum. Nach Süden öffnet sich die leicht hügelige Ebene in Richtung Meer, mit Olivenbäumen, Weinbau, Gemüse, vielen Zypressen.
In diese Landschaft passt sich die Stadt idealtypisch ein: Vom Stadion hat man einen weiten Blick nach Süden, sitzt man im Theater (übrigens eine der größten antiken Anlagen dieser Art), hat man den Blick über die Stadt.
Am Rand der antiken Stadt gibt es ein kleines archäologisches Museum mit den Statuen und Elementen, die man bei den Ausgrabungen gefunden hat, wunderbare Standbilder von Hermes und Herakles, den Beschützern der Jugend - sie standen natürlich im Gymnasion. Aber auch Isis Pelago, die Schutzpatronin der Seefahrer, ist vertreten.
Die verschiedenen Tempel, Sportanlagen und der Markt sind sehr beeindruckend und ein Muss für den Griechenland-Besucher. Was dazu kommt, ist der Gesamteindruck mit dem oberhalb liegenden modernen Dorf Mavromati - in der Taverne kann man im Schatten draußen sitzen und hat einen luftbildartigen Blick den Blick über das gesamte Ensemble, großartig.

Isis Pelago, Schutzpatronin der Seefahrer*innen
Hermes, Beschützer der Jugend


Kalamata. Natürlich ist die Stadt bekannt für ihre ausgezeichneten dunkelrotbraunen festfleischigen wohlschmeckenden Oliven, manche sagen, die besten Griechenlands.
Aber es gibt noch ganz viele andere interessante und auch schöne Dinge zu entdecken in der zweitgrößten Stadt (70000 Einwohner) auf dem Peloponnes.
Kalamata ist eine Hafenstadt mit einem internationalen Hafen zum Einklarieren aus dem Ausland, Zollbereich und allem drum und dran - zurzeit ist eher weniger bis gar nichts los wegen Corona und vermutlich auch Wirtschaftskrise.
Aber die Altstadt ist nicht am Hafen, wie man erwarten könnte, sondern oben am Hang unterhalb der 800 Jahre alten Festung. Diese hat auch wie alles hier immer wieder den „Besitzer“ gewechselt zwischen Türken und Venezianern.
Man hat einen grandiosen Blick auf die ganze Stadt und in die umgebenden Berge und Schluchten hinein, im Westen das Taygetos-Gebirge, hinter dem Sparta liegt, und weiter östlich die vorgelagerten Kalatio-Berge, auch strategisch eine interessante Lage.
Es gibt oben viele kleine verwinkelte malerische Gässchen, natürlich mit vielen Kneipen und Bars, wo man sehr gut und sehr regional originell griechisch essen kann. Mitten in der Altstadt eine winzige Kirche aus byzantinischer Zeit, die nach dem heftigen Erdbeben 1986 komplett wieder aufgebaut wurde.
Kalamata ist das Zentrum der griechisch-orthodoxen Kirche von Messenien, alle Metropoliten haben hier ihre Standbilder.
Die neuere Stadt ist wesentlich schachbrettmäßig aufgebaut, mit bis zu 3 km langen Achsen von der Altstadt zum Hafen hinunter und Querstraßen.
Noch spätabends hat man das Gefühl, dass sämtliche Einwohner auf Straßen und Plätzen, in Bars und Tavernen, unterwegs sind, inklusive der vielen Kinder.
Ein ganz ausgefallenes Detail: Der Railpark mit viel Grün und Bäumen, auch Wasserflächen, der bis kurz vor den Hafen geht - und in dem viele alte Eisenbahnen, Güterwaggons, Personenwaggons, Dampfloks und Triebwagen stehen, ein Freilichtmuseum, mittendrin die obligatorische Bar, sozusagen die Bahnhofskneipe.
Die Marina liegt mit ihrem Sportboothafen westlich des großen Berufsschifffahrts-Hafens, hier gibt es Versorgung mit Strom, Wasser, Duschen, Waschmaschinen…..und natürlich Restaurants und Cafés.
Alles in allem eine nicht spektakuläre, aber doch sehr sehenswerte Stadt im westlichen Peloponnes.

Marina
Blick von der Festung aus über die Stadt
Railway Park
Die Metropoliten von Messenien

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Wir verlassen die idyllische Landschaft Elis mit ihren weiten Ebenen, Hügeln, Olivenhainen, Wein- feldern und Dörfern. Wir fahren weiter nach Süden, nach Lakonien, das von Sparta geprägt wurde. Von hier kommt - genau! - der Begriff lakonisch. Älteste Erklärung für diese etwas kurz angebundene Art zu sprechen, wieder aus der Antike - Philipp II von Makedonien zum lakonischen Herrscher: „Wenn ich dich besiegt habe, werde ich deine Städte verbrennen, euer Heer vernichten und eure Frauen werden Witwen sein!“ Die Antwort: „Wenn.“
Die Landschaft wird schroffer. Steile Felsen stürzen senkrecht ins Meer ab, weiße und rotbraune Felswände, mit Gras und Macchia bewachsen, bilden eine herbes, in Kombination mit dem blau- türkisen Meer natürlich auch ein wundervolles Bild.
Die Stadt Pylos ist auf einen Hügel gebaut und hat vorgelagert eine große venezianische Festung aus dem 16. Jahrhundert. Sie liegt am Rand einer weiten Bucht - einer der besten Naturhäfen des Mittelmeeres - , die von senkrecht aufragenden Felsen gesäumt ist - die Bucht von Navarino, so hieß Pylos in venezianischer Zeit. Von weit davor stammt der Nestor-Palast, der hier ausgegraben wurde. Nestor ist der Held der griechischen Mythologie, der König von Pylos, für seine Klugheit und seine Redegewandtheit berühmt, und tritt auch in der Ilias von Homer auf, im trojanischen Krieg.
In Navarino fand 1827 eine Seeschlacht statt zwischen der türkischen Flotte und einer Flotte der Engländer, Franzosen und Russen. Diese Schlacht beendete endgültig die osmanisch-türkische Vorherrschaft und führte zur Unabhängigkeit Griechenlands, deshalb auf dem zentralen Platz ein Denkmal für die „drei Admiräle“, ein ebensolches auf einer winzigen Insel mitten in der Bucht. Das fällt in Griechenland immer wieder auf: Der Kampf um die Vorherrschaft, auch über Europa insgesamt, zwischen den (west)europäischen Ländern und dem Osmanischen Reich/ den Türken, seit dem Niedergang des oströmischen Reiches und dann der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453. Eigentlich wurden diese Konflikte ja westeuropäisch begonnen durch die Kreuzzüge im 11. Jahrhundert. Teilweise wechselten die Herrschaften/ Besatzungen im 100- Jahres-Rhythmus, die Venezianer bauten Festungen, die Türken übernahmen sie und bauten sie fertig……und umgekehrt.
Pylos ist ein kleines heiteres Städtchen mit einem zentralen Platz mit vielen Kneipen und Bars. Kurze Wege führen zur Festung und damit zu wunderbaren Aussichtspunkten über die Bucht. Die venezianische Festung ist ein großzügiger Bau mit langen Mauern hoch über dem Meer, einer Kirche und einem großen Versammlungsplatz. Die Kirche hat, wie viele griechische Kirchen, ihr Vorbild als Rundbau mit Türmen davor in der Hagia Sophia in Istanbul; man war auch damals pragmatisch: Die Kirche wurde teils als christlich-griechisch-ortohodoxe, teils als Moschee genutzt.
Eine Attraktion etwas außerhalb ist die Ochsenbauch-Bucht, auch Golden Beach genannt, ein kilometerlanger Sandstrand, der im nördlichen Ende der Bucht eine Lagune abtrennt.

Wir haben in der Marina gelegen - keinerlei Versorgung (Strom oder Wasser oder Diesel), auch keinerlei Gebühren, aber ruhig und gemütlich, auch malerisch, direkt unterhalb der Felswand, auf der die Häuser von Pylos aufragen.

12 km südlich von Pylos liegt Methoni, die südlichste Spitze des westlichen Peloponnes, hier sind wir schon in Messenien. Eine unglaublich gigantische Festung, wieder teils venezianisch, teils türkisch, begrenzt und schützt(e) die Bucht. Riesige lange Mauern und ein unglaublich malerisch vorgelagerter Turm, teils als Gefängnis, teils als Leuchtturm, teils als Lazarett benutzt, schließt das Ensemble nach Süden ab, endend im türkisen Meer, direkt daneben der Strand und Cafés und Bars, Methoni ist ein richtiger kleiner Badeort.


Kyparissia liegt am südlichen Ende einer sichelförmigen Bucht, 27 Seemeilen von Katakolon, in der antiken Landschaft Elis.
Es hat einen kleinen idyllischen Hafen mit einer riesigen Mole zum Schutz vor Stürmen, man legt längsseits an, sehr bequem.
Die scheinbar unscheinbarsten Orte offenbaren manchmal ungeahnte Reize, so auch hier. Von See kommend sieht man eine Stadt, die sich einen steilen Berg hochzieht, mit den typischen griechischen meist quadratisch-würfelförmigen Häusern. Im Törnführer steht, es sei eine byzantinische Stadt. Man muss sich die Reize der Stadt hart erarbeiten: geschätzt 300 Höhenmeter bei 32 Grad. Aber dann ist man auf der byzantinischen Festung und hat einen wunderbaren Blick auf die ganze Bucht, den Hafen und die See.
20 Meter unterhalb der Festung, direkt an die Mauer geklebt: eine Art Lounge/ Bar mit gigantischem Blick und gutem Fassbier.
Etwas weiter unterhalb, aber noch hoch über der neuen Stadt und dem Hafen: Eine ganz wunderbare malerische Straßenzeile mit Kirche und vielen Lokalen, Bars und Läden. Die Häuser sind bunt und haben alle ähnliche Giebelformen, ein sehr ausgewogenes und von den Proportionen her angenehmes Straßenbild.
Und weil man sich schon mal die Mühe gemacht hat, hier hochzusteigen, bleibt man dann auch gleich zum Abendessen, das man mit direktem Blick auf den Sonnenuntergang genießen kann.
Und weil das noch nicht alles an Reizen dieses wunderbaren Städtchens ist, beginnt dann so gegen 21.00 Uhr wirklich originale griechische Folkloremusik, komplett unplugged: ein Kontrabassist, ein Gitarrist, ein Bouzoukispieler, dreistimmiger Gesang - wunderschön, eindrucksvoll!
Bliebe noch zu erwähnen, dass es direkt neben dem Hafen schöne Sandstrände mit klarem Wasser und rauschender Brandung gibt - was will man mehr?